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Kommentar |
Wilhelm Dilthey (1833-1911), dessen philosophische Arbeit zwar zu Lebzeiten vergleichsweise wenig Resonanz gefunden hat und erst im Zusammenhang posthumer Veröffentlichungen angemessen gewürdigt worden ist, kann nichtsdestotrotz als einer der wirkungsmächtigsten Denker am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert gelten. So übte er als Stichwort- und Ideengeber Einfluss auf zahlreiche Philosophen nach ihm, die in unterschiedlichen disziplinären Zusammenhängen explizit oder implizit an seinem historisch-systematischen Programmentwurf zur Grundlegung der Geisteswissenschaften anknüpften und damit einige seiner Ideen weiterentwickelten: z.B. im Rahmen der Kulturphilosophie, der philosophischen Anthropologie (Stichwort: „der ganze Mensch“) und der philosophischen Hermeneutik.
Dilthey selbst verstand seine Philosophie von Grund auf als eine Philosophie des Lebens: In Abgrenzung von metaphysischen Spekulationen auf der einen und naturwissenschaftlichen Reduktionen auf der anderen Seite ging es ihm zeitlebens darum, „das Leben aus ihm selber verstehen zu wollen“, da nur auf diesem Weg die geschichtlich-geistige Welt des Menschen adäquat zu erfassen sei. Diesem zentralen Motiv Diltheys wollen wir im Seminar über verschiedene Phasen seines Schaffens hinweg nachspüren, um sein zuletzt unvollendet gebliebenes philosophisches Programm der Grundidee nach zu verstehen.
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Literatur |
Alle Seminartexte werden auf der Lernplattform moodle zur Verfügung gestellt. |