Inhalt
Kommentar |
Eine Einführung in die Kapitalismuskritik ist unterhalb des Marxschen ‚Kapital‘ kaum möglich. Dessen intensive Lektüre ist aber umgekehrt im Rahmen von Seminaren kaum durchführbar. Mit einer ähnlichen Problematik war auch bereits Marx selbst konfrontiert, der immer wieder Anfragen zu konkreten politischen Problemen erhielt, die er ohne theoretischen Hintergrund nicht glaubte beantworten zu können.
Der Text ‚Lohn, Preis und Profit‘ geht auf eine Rede zurück, die Marx vor dem Zentralrat der I. Internationalen Arbeiterassoziation im Juni 1865 hielt. Er ist daher ein Dokument sowohl aus der letzten Entstehungsphase des ‚Kapital‘, dessen erster Band zwei Jahre später erschien, als auch aus der theoretischen und politischen Selbstverständigung der I. Internationale. Sachlich geht es um die Klärung der Frage, ob es politisch sinnvoll sei, mit Streiks auf Arbeitsverbesserungen, z.B. Lohnerhöhungen, hinzuwirken, oder ob damit bereits eine Anpassung an die herrschenden Verhältnisse verbunden sei. Marx baut seine Antwort auf eine Einführung in die wichtigsten Grundbegriffe der Kapitalismustheorie auf, um zu zeigen, welche politischen Konsequenzen sich aus dem Systemcharakter kapitalistischer Gesellschaften ergeben.
In dem Seminar soll der Versuch gemacht werden, durch gemeinsame abschnittsweise Lektüre und Diskussion des Textes in die Problematik des Kapitalismus einzuführen.
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Literatur |
Text: Karl Marx, Lohn, Preis und Profit, Marx-Engels-Werke, Bd. 16, Berlin 1968 u.ö., S. 101-152. |