Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 
BUW Logo BUW Logo
BERGISCHE
UNIVERSITÄT
WUPPERTAL
Startseite    Anmelden    Semester:  SoSe 2020   (Für die Prüfungsanmeldung und das Semesterticket muss das Semester nicht umgestellt werden.)

Die Botschaft von Solentiname - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 181KAT000050
Semester SoSe 2018 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen 50 Max. Teilnehmer/-innen
Belegung Diese Veranstaltung ist belegpflichtig!
Sprache deutsch
Belegungsfristen


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Brieden, Norbert, Prof.-Vertr. Dr. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Katholische Theologie
Inhalt
Kurzkommentar

Das Werk und Wirken Ernesto Cardenals wird in diesem Seminar unter seinen literarischen, theologischen und historischen Aspekten untersucht.

Kommentar

Zentrales Ziel dieses interdisziplinären Seminars ist es, die kultur- und mentalitätsgeschichtlichen Untersuchungen durch die textanalytischen Methoden des Faches Spanisch zu fundieren und durch die theologischen und religionspädagogischen Erkenntnisse zur Theologie der Befreiung, die die nicaraguanische Revolution geprägt haben, zu kontextualisieren.

Die Studierenden des Fachs Geschichte untersuchen die historischen Verhältnisse der 1960er bis 1980er Jahre, unter denen das „Evangelium der Bauern von Solentiname“ und entsprechende „naive“ Malereien in Nicaragua entstanden sind, mithilfe kultur- und mentalitätsgeschichtlicher Methoden. Dabei wird es sowohl notwendig sein, die politischen Strukturen der Diktatur Somozas in Nicaragua zu erarbeiten als auch die politische Theorie der Sandinisten und die Art und Weise ihrer Umsetzung in der Revolution und den Folgejahren. Die Theologie der Befreiung, der sich der Priester Ernesto Cardenal als einer der führenden Revolutionäre verpflichtet fühlt, spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Cardenal sieht die Revolution aber nicht allein unter politischem und religiösem Blickwinkel, sondern für ihn als Poet und späterer Kulturminister Nicaraguas spielen künstlerische Aspekte eine wesentliche – auch aufklärerische – Rolle. Die Erringung staatsbürgerlicher Freiheit ist für Cardenal eng verbunden mit der Freiheit des Volkes, sich künstlerisch und religiös unzensiert auszudrücken.

Für die Studierenden des Fachs Spanisch sind die Kontexte der Struktur- und Mentalitätsgeschichte Nicaraguas und der Theologie der Befreiung in Lateinamerika notwendig, um die Texte Ernesto Cardenals zu verstehen. Dieses kontextuelle Textverständnis bildet ein erstes Lernziel, bei dem die Zusammenarbeit mit den Fächern Geschichte und Theologie notwendig ist. Ein zweites Ziel des Seminars ist die Perfektionierung von Methoden der Textanalyse, die ansatzweise schon in den Einführungsveranstaltungen des Fachs vermittelt wurden. Dazu gehört die Analyse des Stils (Rhetorik, Metapher und Allegorie, mündliche und schriftliche Konzeption der Gesprächsbeiträge), die semantische Analyse des Gesprächs (Kohärenzbildung durch Isotopien) und die pragmatische Analyse (Kommunikationsabsicht, Sprecherrollen, Kontext- und Adressatenbezug). Für dieses zweite Ziel ist eine Lektüre der Texte in der spanischen Originalfassung unerlässlich. Der spezifische Beitrag des Fachs Spanisch zu der interdisziplinären Arbeit des Seminars liegt also in der detaillierten Analyse von Stil, Semantik und Pragmatik der spanischen Originaltexte, deren Besonderheiten gegebenenfalls auch mit der Übersetzung kontrastiert werden können. Gelingt es beispielsweise, im Deutschen die konzeptuelle Mündlichkeit bestimmter Gesprächsbeiträge wiederzugeben?

Für die Studierenden des Fachs Theologie liegt im Bereich der Religionspädagogik der Schwerpunkt auf der Frage, wie Cardenal das Gespräch zu den biblischen Texten so organisiert, dass die Bauern in den Texten ihr eigenes Evangelium entdecken können. Wie er zum Lehrer-Schüler und seine Gemeinde zu Schüler-Lehrern werden, so dass dadurch das herkömmliche Lehrer-Schüler-Gefälle überwunden und eine Pädagogik der Befreiung (Paulo Freire) realisiert wird. Und wie in den Bildern zu den biblischen Texten die jeweils eigenen Verständnisse so zum Ausdruck kommen, dass die geschichtlichen und (befreiungs-)theologischen Zugänge zugleich sichtbar werden. Diese Fragen zu beantworten, setzt eine intensive persönliche Auseinandersetzung mit den biblischen Texten voraus. Denn im Dialog von Selbst- und Fremdverständnis kann eine Horizonterweiterung erfolgen, die dann auch ein Urteil darüber erlaubt, ob und wie wir Elemente der Vorgehensweise von Cardenal für unsere eigenen bibeldidaktischen Ziele und Methoden übernehmen können. Der spezifische Beitrag des Fachs Religionspädagogik zur interdisziplinären Arbeit des Seminars liegt also in der Analyse der befreiungstheologischen Auslegung von Bibeltexten in Verbindung mit einer Aufklärung über deren religionspädagogische Implikationen.

Literatur

Literatur:

Berg, Horst Klaus (1991): Ein Wort wie Feuer. Wege lebendiger Bibelauslegung, München/Stuttgart.

Cardenal, Ernesto (1991): Das Evangelium der Bauern von Solentiname. 3 Bände, Wuppertal 1976/78; Neuausgabe in einem Band 1991.

Cardenal, Ernesto (2002): Erinnerungen 2: Die Jahre in Solentiname. Wuppertal

Freire, Paulo (1998): Pädagogik der Unterdrückten. Bildung als Praxis der Freiheit (1970), Reinbek.

Metz, Johann Baptist (1977): Glaube in Geschichte und Gesellschaft. Studien zu einer praktischen Fundamentaltheologie, Mainz.

 

 

 

 

 

Bemerkung

Die Veranstaltung wird gemeinsam mit Beatrix Burghoff (Geschichte) und Matei Chihaia (Romanistik) angeboten.

Voraussetzungen

Vor Beginn des Seminars verfassen alle interessierten TeilnehmerInnen ein kleines Exposé zur Seminarveranstaltung, worin sie folgende Fragen beantworten: Was motiviert mich zur Teilnahme an diesem interdisziplinären Seminar? Welche Erwartungen habe ich persönlich an die Veranstaltung: Was will ich lernen und welche Methoden müssten meiner Meinung nach zum Einsatz kommen? Wie könnte ich mir vorstellen, die Chancen der Interdisziplinarität zu nutzen – für mich persönlich und für die Seminargruppe?

Dieses Exposé schicken die Studierenden bis zum 1.4.2018 per Email jeweils an den für ihr Fach zuständigen Dozenten bzw. die für die Geschichtsstudierenden zuständige Dozentin; sollten zwei Fächer studiert werden, muss sich der oder die Betreffende für das Fach entscheiden, in dem der Leistungsnachweis angerechnet werden soll.

Leistungsnachweis

Gemäß Prüfungsordnung

Zielgruppe

BA Kath. Theologie Kombi BA Modul 5 ”Praktische Theologie”, Komponente I, III oder IV (BA 2010); Komponente b,c oder f (BA 2014);

BEd Kath. Theologie TKA 24, Komponente d


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2018 , Aktuelles Semester: SoSe 2020

2007 WUSEL-Team Bergische Universität Wuppertal
Anzahl aktueller Nutzer/-innen auf qisapp01-p: 642