Inhalt
Kurzkommentar |
Mittelalterliche Geschichte
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Kommentar |
Ab dem ausgehenden vierten Jahrhundert spaltete sich das Römische Reich verwaltungstechnisch in eine westliche und eine östliche Hälfte, die von der neuen Hauptstadt Konstantinopel aus regiert wurde. Das im fünften Jahrhundert zerfallende und von germanischen Einwanderern eroberte Westrom konnte nur kurzzeitig während der Rückeroberungen unter Justinian restitutiert werden. Die Regierungszeit Justinians war dabei von einem orthodoxen Verständnis des Christentums und der Unterdrückung Andersdenkender geprägt. Weil nicht zuletzt die Romidee als ewig gedacht war, ergaben sich Spannungen mit den germanischen Nachfolgestaaten, die in den folgenden Jahrhunderten andauern sollten. In dieser Übergangsphase war das oströmische Reich außenpolitisch durch militärische Auseinandersetzungen mit dem Perserreich und dem im siebten Jahrhundert aufstrebenden Islam sowie innenpolitisch vom Bilderstreit des achten und neunten Jahrhunderts geprägt. Erst ab dem ausgehenden neunten Jahrhundert, charakterisiert durch die Bibliotheke des Photius, trat eine kulturelle Wende ein. Das Seminar will den Spuren einer relativ schlecht dokumentierten europäischen Umbruchszeit nachgehen. Aufgrund der Situation der Forschungsliteratur sind gute Englischkenntnisse empfehlenswert.
NB: Im Sekretariat der Mittelalterlichen Geschichte liegen vom 1.März bis zum 13. April Teilnahmelisten für die Proseminare aus. Eine Teilnahme am Proseminar ist nur nach Eintrag in die entsprechende Liste möglich!
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Literatur |
C. MANGO, Byzantium: The Empire of New Rome, 1980
G. OSTROGORSKI, Geschichte des byzantinischen Staates, 1965 |
Zielgruppe |
Zuordnung: LA GHR; LA Gym; BA, BA-AKWI-F
Modul: P2, P2b |