Inhalt
Kurzkommentar |
Mittelalterliche Geschichte
Verantwortlich und Leitung der Übung: Sabrina Blank
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Kommentar |
Die Schismen, d.h. die zwiespältigen Papsterhebungen, des frühen und hohen Mittelalters werden in der mittelalterlichen Papsttumsforschung als „Phänomen” bezeichnet. Sie können vor allem aufgrund dessen als Besonderheit eingeordnet werden, da sie häufig die Sanktionierung neuer Papsterhebungsordnungen zur Folge hatten. Erst der Beschluss des Dritten Laterankonzils im Jahre 1179, eine Zweidrittelmehrheit entscheide über die Rechtmäßigkeit eines Pontifikates, führte dazu, dass es über 150 Jahre nicht mehr zu einer Doppelbesetzung der cathedra Petri kam. Die Übung ist darauf ausgerichtet, anhand der Lektüre von Quellen kirchenrechtlicher und historiographischer Natur den Wechselwirkungen zwischen Rechts– und Umsetzung nachzugehen. Dabei soll vor allem die Fragestellung im Zentrum der Veranstaltung stehen: Ab welchem Moment des Erhebungsaktes ist ein Papst ein Papst?
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Literatur |
Einführende Literatur:
Nikolaus Gussone: Thron und Inthronisation des Papstes von den Anfängen bis zum 12. Jahrhundert. Zur Beziehung zwischen Herrschaftszeichen und bildhaften Begriffen, Recht und Liturgie im christlichen Verständnis von Wort und Wirklichkeit, Bonn 1978 (Bonner Historische Forschungen 41).
Harald Müller/Brigitte Hotz (Hg.): Gegenpäpste. Ein unerwünschtes mittelalterliches Phänomen, Wien et al. 2012 (Papsttum im mittelalterlichen Europa 1).
Agostino Paravicini Bagliani: Wie wird man Papst im Mittelalter?, in: Die Päpste. Amt und Herrschaft in Antike, Mittelalter und Renaissance Bd. 1, hrsg. von Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter/Michael Matheus/Alfried Wieczorek, Regensburg 2016, S. 185–196.
Harald Zimmermann: Papstabsetzungen des Mittelalters, Graz et al. 1968. |
Zielgruppe |
Zuordnung: LA GHR; LA Gym; BA; BA-AKWI-F; MA Hist; ZMA; MEd (GymGe, GHRGe) Module: P2, P6, W1, W2, W5-10, W12-16, W 42; P2b; MGE 1,3,5,6; ZMA G2; MEd I |