Inhalt
Kurzkommentar |
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Kommentar |
In diesem Seminar geht es darum, die Frage nach der Begründbarkeit pädagogischen Wissens zu bearbeiten. Zwar wird niemand bestreiten, dass erziehungswissenschaftlich und pädagogisch relevantes Wissen begründungsbedürftig ist. Wie aber diese Begründung zu gewährleisten ist und in welcher erkenntnistheoretischen Form sie sich vollziehen soll, ist alles andere als selbstverständlich. Im Mittelpunkt des Seminars stehen ausgewählte pädagogische Denkformen, die in ihrer besonderen erkenntnistheoretischen – und –politischen Signatur sowie in ihrer geschichtlichen Gewordenheit diskutiert werden. Am Ausgangspunkt der Seminardiskussion steht die These, dass die Frage nach der Begründung pädagogischen Wissens und pädagogischer Praxis nach der Krise bürgerlicher Denkformen Ende des 19. Jahrhunderts, d.h. nach dem Verlust transzendentaler und geschichtsphilosophischer Bezugspunkte, auf besondere Weise virulent wird. Das Seminar setzt mit der transzendentalkritischen Pädagogik des neukantianischen Philosophen Paul Natorp am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert ein und schlägt einen Bogen über die skeptische Wende des kantianischen Einsatzes, wie sie sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bei Wolfgang Fischer und Jörg Ruhloff vollzieht bis zu postfundamentalistischen Denkformen, wie man sie in der jüngeren politischen Philosophie (u.a. Claude Lefort) unter Reflexion auf den quasitranszendentalen Status einer politischen (Be)Gründungen der Demokratie findet.
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