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Kommentar |
Intentionalitätstheorien sollen erklären, wie die Beziehung des Geistes auf Gegenstände möglich ist. Wie kann es sein, dass wir einen „Denkinhalt” haben und wie kann dieser „Denkinhalt” mit den Gegenständen, die in ihm gedacht werden, übereinstimmen? Intentionalitätstheorien haben meist die Besonderheit, diese Fragen im Rahmen einer „psychologischen” Betrachtung zu stellen. Sie suchen Zugang zu den Gegenständen ausgehend von „intentionalen Zuständen” und „Akten”, d.h. psychischen Vorkommnissen, auf die reflexiv zugegriffen werden soll. Hierbei muss allerdings verhindert werden, dass diese „Zustände” sich wie eine zweite Wand oder ein Schleier zwischen das Erkenntnissubjekt und die zu erkennende Welt schieben. Kritiker der Intentionalitätstheorien mahnen dagegen immer wieder an, dass die intentionalen Zustände die Gegenstände im Geist verdoppelten und so einen direkten Zugang zu ihnen unmöglich machten.
Der Begriff der Intentionalität (intensio, intendere) erlangt in der mittelalterlichen Philosophie (ab 1250) große Popularität. In enger Verbindung zur aristotelischen Psychologie und Metaphysik steht Intentionalität im 13. und 14. Jhd. im Mittelpunkt von wahrnehmungstheoretischen und erkenntnistheoretischen Überlegungen. In diesem Seminar werden wir uns vornehmlich auf die prominenten „Intentionalitätstheorien” des Thomas von Acquin und Duns Scotus konzentrieren.
Die Veranstaltung wird als Blockseminar in der vorlesungsfreien Zeit im Anschluss an das Sommersester 2019 stattfinden.
Eine vorläufige Einschreibung in das Seminar findet am 02.04.19 von 16h-17h im Raum O.11.40 statt. Gleichzeitig gibt es eine kurze Einleitung in das Thema.
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