Dokumentarische Filme sind eng mit zeitgeschichtlichen Prozessen verbunden. Dabei spielt der mediale Informationsfluss im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung eine große Rolle. Was erzählen wir und warum? Welchen Themen gehen wir nach und wie finden wir filmisch die sinnfällige Form?
Zu dem Thema Das Fremde möchten wir in Kooperation mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln Projekte entwickeln, die versuchen, einen unverstellten Blick auf das vermeintlich Andere zu zeigen. Dabei lässt sich interessanter Weise beobachten, das das Fremde erst in Abgrenzungsprozessen zu dem Eigenen erfahren wird, insbesondere zu der eigenen Welt-, Lebens- und Gesellschaftsordung.
Bernhard Waldenfels, schreibt in Das Fremde denken: „Fremdes begegnet uns zunächst in Form einer Fremderfahrung, die dem Erkennen, Verstehen und auch dem Anerkennen des Fremden vorausgeht. Dabei handelt es sich um affektiv getönte Widerfahrnisse wie das Erstaunen und Erschrecken, um Störungen, die den gewohnten Gang der Dinge unterbrechen, um Anomalien, die von der Normalität abweichen.”
Das Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln bietet sowohl Anschauungsmaterial als auch die Möglichkeit, eine Imagekampagne für das Museum zu realisieren. Darüber hinaus besteht sie Option, für interaktive Präsentationsflächen innerhalb der Ausstellung Kurzfilme zu realisieren.
In Übungen und kurzen Aufgaben schärfen wir unseren Blick. Parallel dazu entwickeln wir Stoffe für ein eigenes dokumentarisches Filmprojekt, das im besten Sinne einen neugierigen, hintergründigen und überraschenden Blick auf die Wirklichkeit zeigen sollte. Das Seminar begibt sich darüberhinaus auf eine analytische Beobachtung durch Stile, Macher und Möglichkeiten im Grenzbereich zwischen Dokument und Fiktion.
Das Projektseminar SS18 findet in Zusammenarbeit mit Prof. Kristian Wolf und dem Teilstudiengang Design Interaktiver Medien statt.
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