Inhalt
Kommentar |
Hegel will mit seiner Systemkonzeption die „kopernikanische Wende” Kants, derzufolge die Erfahrungswelt subjektiv konstituiert ist, mit der ontologischen Annahme ihrer Vorgegebenheit zum Ausgleich bringen. Während Kant den Standpunkt vertritt, dass die Kategorien der theoretischen und praktischen Vernunft unabhängig voneinander entwickelt werden müssen, erhebt Hegel den Anspruch, dass seine Logik einen einheitlichen kategorialen Rahmen für unser Welt- und Selbstverhältnis im Ganzen enthält. Die zukunftsweisende Bedeutung der Hegel’schen Logik besteht in der inhaltlichen und methodischen Schlüsselrolle der Selbstreferentialität. Gegen den Totalitätsanspruch des Hegel’schen Systems wenden sich Kierkegaard, Marx und Adorno aus jeweils unterschiedlicher Perspektive. Ihre eigene Philosophie ist allerdings ohne die Hegel’sche undenkbar.
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