Inhalt
Kommentar |
In dieser kurzen Schrift, dem Proslogion, der Anrede Gottes, die Gebet und argumentative Darlegung verbindet, entwickelt Anselm sein berühmtes Argument für die Existenz Gottes aus dem Begriff Gottes, ohne Rückgriff auf die Erfahrung. Er schließt dabei aus dem Gedanken eines „etwas, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann” auf die reale Existenz des so Gedachten. Dieses Argument, das seit Kant „ontologischer Gottesbeweis” genannt wird, hat schon zu Lebzeiten Anselms und dann im Laufe der Philosophiegeschichte zahlreiche Kritiker, bis in die Gegenwart hinein aber auch immer wieder Verteidiger gefunden. In dem Seminar wollen wir Anselms kurze Schrift lesen, detailliert analysieren und uns auch mit der Debatte zwischen Anselm und Gaunilo von Marmoutiers beschäftigen. Zum Abschluss des Seminars werden wir Kants transzendentalphilosophische Kritik des ontologischen Gottesbeweises hinzuziehen und abschließend diskutieren.
Die Veranstaltung findet in Form eines Blockseminars vom 10. – 12. 2. 2020 statt. Die Vorbesprechung ist am 14. 1. 2020 in Raum S.10-18.
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Literatur |
Anselm von Canterbury: Proslogion/Anrede (Lateinisch/Deutsch), Übers., Anm. und Nachw. von Robert Theis, Stuttgart: Reclam Verlag, 2005. |