Inhalt
Kommentar |
Adolf von Harnack (1851–1930) gehört zu den bedeutendsten Gelehrtengestalten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Seine Schriften zu älteren Kirchgenschichte verhalfen dieser Disziplin zu seiner erneuten Blüte, wie vor allem seine berühmtes „Lehrbuch der Dogmengeschichte” (1886–1890) dokumentiert. Harnacks Wirkung erstreckt sich jedoch weit über die Kreise der Theologie hinaus. Als Wissenschaftsorganisator war er während seiner Berliner Zeit wesentlich an der Etablierung wissenschaftlicher Institutionen und Netzwerke beteiligt, die bis heute für den deutschen Wissenschaftsbetrieb von zentraler Bedeutung sind. Zu seinen wichtigsten theologischen Werken zählt die auf Berliner Vorlesungen zurückgehende Schrift „Das Wesen des Christentums” (1900). Sie gilt bis heute als ein, wenn nicht der Klassiker des sogenannten „Kulturprotestantismus”. Das Werk ist gleichermaßen von stupender Gelehrsamkeit wie von dem Willen, die Bedeutung des Protestantismus für die moderne Kultur zu erweisen, geprägt. Im Seminar soll Harnacks programmatischer Text analysiert, diskutiert und in seiner historischen und gegenwärtigen Bedeutung erschlossen werden. Das Seminar eignet sich insbesondere für Studierende, die ein Interesse an der Dogmengeschichte, dem frühen zwanzigsten Jahrhundert oder dem Verhältnis von Christentum und Kultur haben.
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Literatur |
Harnack, Adolf von, Das Wesen des Christentums. Sechzehn Vorlesungen vor Studierenden aller Fakultäten im Wintersemester 1899/1900 an der Universität Berlin gehalten, hg. von Osthövener, Claus-Dieter, Tübingen 2005.
Ritter, Adolf Martin, Adolf von Harnack und die Frage nach dem Wesentlichen des Christentums in altkirchlicher Perspektive, in: Härle, Wilfried (Hg.), Nachdenken über das Wesen des Christentums, Gütersloh 2000, 37–48. |
Voraussetzungen |
keine
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Leistungsnachweis |
Hausarbeit, Mündliche Prüfung, Protokoll |
Zielgruppe |
BA TEV 3.1/3.2: a, c
BA TEV 4.1/4.2: a, e
BA-SP TEV 2: a, b
MEd 11/14, GYM/Ge/BK, TEV 8: c
MEd 11/14, HRGe, TEV 11: d
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