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Der Bildungsbegriff der Weimarer Klassik - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 191ERZ101055
Semester SoSe 2019 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 50
Belegung Diese Veranstaltung ist nicht belegpflichtig!
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mo. 10:00 bis 12:00 woch 01.04.2019 bis 08.07.2019  Gebäude N - N.11.16 Lehrperson: Oswald   50
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Oswald, Christian verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Erziehungswissenschaft
Inhalt
Kurzkommentar

 

Kommentar

Dass das aufsteigende Bürgertum sich als Vertreter der Menschheit missverstand, gehört vielleicht zu den nicht nur folgenreichsten, sondern auch zu den produktivsten Verwechslungen der Ideologiegeschichte. Bis heute schlägt sich der Doppelcharakter des bürgerlichen Selbstbewusstseins, der daraus resultierte, z.B. in dem durchaus widersprüchlichen Verhältnis nieder, in dem Bürger- und Menschenrechte noch immer in unserem Grundgesetz zueinander stehen. Einerseits ist und bliebt dieses bürgerliche Selbstbewusstsein zwar falsches Bewusstsein, weil der Bürger keineswegs mit dem Menschen identisch ist, andrerseits motivierte die falsche Identifikation von Mensch und Bürger Dichter und Denker der klassischen Epoche zu Überlegungen, die über die bürgerliche Gesellschaft hinausweisen. Das macht wohl gerade den Reiz der klassischen Werke von Schiller und Goethe aus und begründet ihre vermeintliche Mustergültigkeit bis auf den heutigen Tag.

Gegenstand des Seminars ist der Bildungsbegriff dieser Epoche. Untersucht wird entsprechend der Ausgangsüberlegungen, was am bürgerlichen Bildungsbegriff denn spezifisch bürgerlich ist und welche Bedeutung ihm für eine zukünftig bessere Einrichtung der menschlichen Angelegenheiten zukommen kann. Im Zentrum der Seminararbeit steht Schillers Schrift „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“. In ihr versucht der Dichter nicht nur die besondere Rolle der Kunst (im weiteren Sinne) für die Bildung, sondern überhaupt Sinn und Zweck der Bildung für den Menschen theoretisch zu bestimmen. Er formuliert damit auch die Grundlage für Humboldts neuhumanistischen Bildungsbegriff. Insofern kann das Seminar auch als Vertiefung zu Prof. Rita Casales Vorlesung dazu im vergangenen Wintersemester angesehen werden – deren Besuch jedoch nicht als Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar misszuverstehen ist.

Zur Art und Weise der Seminararbeit: Das Seminar ist als Lektüreseminar zu dem anspruchsvollen Text Schillers angelegt. Einführend bzw. begleitend werden darüber hinaus noch Herbert Marcuses Überlegungen dazu im Kapitel „Die ästhetische Dimension“ in seinem Buch „Triebstruktur und Gesellschaft“, sowie Schillers kleine Schriften „Kallias oder über die Schönheit“ und „Über Anmut und Würde“, und, wenn Zeit bleibt, abschließend Goethes „Iphigenie auf Tauris“ und Kleists „Über das Marionettentheater“ herangezogen. Vorrangig sollen jedoch in den einzelnen Sitzungen immer einige der 27 Briefe aus „Die ästhetische Erziehung des Menschen“ möglichst intensiv diskutiert werden.

Literatur

Im Seminar gelesene und diskutierte Literatur (in der Reihenfolge ihrer Bearbeitung):

Herbert Marcuse: Die ästhetische Dimension, in: Ders.: Triebstruktur und Gesellschaft. Ein philosophischer Beitrag zu Sigmund Freud, Frankfurt am Main 1995.

Friedrich Schiller: Kallias oder über die Schönheit / Über Anmut und Würde, hrg. v. Klaus L. Berghahn, Stuttgart 2010 (Reclam).

Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen. In einer Reihe von Briefen, Stuttgart 1989 (Reclam).

Johann Wolfgang von Goethe: Iphigenie auf Tauris. Ein Schauspiel, Stuttgart 2010 (Reclam).

Heinrich von Kleist: Über das Marionettentheater, hrg. v. Gabriele Kapp, Stuttgart 2013 (Reclam).

 

Alle Texte sind auch im Netz zu finden. Mögliche zusätzliche bzw. weiterführende Literatur sowie der genaue Seminarplan werden auf Moodle veröffentlicht.

Bemerkung

Die Auswahl der Teilnehmer/innen erfolgt in der ersten Sitzung nach Vorstellung des Seminarplans und  Bekanntgabe der Leistungsanforderungen!

Voraussetzung für die Vergabe von 5 ECTS-Punkten ist die aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen, d.h. Beteiligung an der Diskussion auf der Grundlage einer guten Vorbereitung der angegebenen Texte, sowie eine kurze Vorstellung der für die jeweilige Sitzung relevanten Texte zu deren Beginn. Fragestellungen, die solche Kurzreferate leiten sollten, werden zu jeder Sitzung auf Moodle zu finden sein oder können mit dem Lehrbeauftragten abgesprochen werden. Diese Kurzreferate sind schriftlich auszuformulieren und abzugeben. Außerdem ist – wenn die Kurzreferate abgedeckt sind - die Anfertigung entweder eines Sitzungsprotokolls oder einer Hausarbeit zu einer Thematik möglich, die dem Themenkreis des Seminars zuzuordnen ist und in einer Sprechstunde vorbereitend abzusprechen ist. Hinweise zu formalen Anforderungen zu schriftlichen Arbeiten finden sich auf der Website des Fachs Erziehungswissenschaft: http://www.erziehungswissenschaft.uni-wuppertal.de/forschung/allgemeine-erziehungswissenschafttheorie-der-bildung/leistungspunkterwerb-und-pruefungsmodalitaeten/voraussetzungen-und-grundsaetzliches-zu-pruefungen-und-schriftlichen-arbeiten.html.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2020

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