Inhalt
Kurzkommentar |
Mittelalterliche Geschichte
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Kommentar |
Um die Epoche der Ottonen schärfer von der Karolingerzeit abzugrenzen, ist sie als eine Zeit der oralen Kultur, der Gesten, Inszenierungen und Rituale gezeichnet worden, die eine Epoche der schriftgebundenen Gesetzlichkeit gegenübergestellt wurde. Während die Herrschaftsausübung der Ottonenzeit vor allem auf personalen, persönlich immer wieder aktualisierten Bindungen aufbaute, sei die Karolingerzeit in erheblich größerem Maße durch schriftlich fixiertes und formuliertes Recht geprägt gewesen, eher durch Institutionen als durch personale Bindungen. Diese Gegenüberstellung ist nicht erst seit der grundlegenden Habilitationsschrift von Roman Deutinger in Frage gestellt worden. Das Hauptseminar geht den Eigenarten der Herrschaftsorganisation im Ottonenreich nach, fragt nach Kontinuitäten zur Karolingerzeit sowie erkennbaren Brüchen. Diese werden in gemeinsamer Quellenlektüre herausgearbeitet, der Hintergrund nicht durch ausführliche Referate, sondern durch eigenständige Lektüre sichergestellt, die in den Sitzungen als Vorbereitung zur Quellenarbeit diskutiert wird.
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Literatur |
Roman Deutinger: Königsherrschaft im ostfränkischen Reich. Eine pragmatische Verfassungsgeschichte der späten Karolingerzeit (Beiträge zur Geschichte und Quellenkunde des Mittelalters 20), Ostfildern 2006.
Ludger Körntgen: Ottonen und Salier (Geschichte kompakt), 4., überarb. und bibliogr. aktual. Aufl., Darmstadt 2014. |
Zielgruppe |
Zuordnung: LA GHR; LA Gym; BA; MA Hist; MEd (GymGe, GHRGe); ZMA
Module: P6; MGE 1, 3, 5, 6; MEd I u. II; ZMA G2 |