Inhalt
Kommentar |
Paris, die „Hauptstadt des 19. Jahrhunderts“ (Walter Benjamin), ist die Geburtsstätte der künstlerischen Moderne. Dem Jahr 1863 kommt dabei besondere Bedeutung zu: In diesem Jahr erscheint Charles Baudelaires Essay „Le peintre de la vie moderne“ über den Zeichner und Illustrator Constantin Guy, 1863 arbeitet Auguste Rodin an seiner ersten selbstständigen Plastik, dem „Mann mit gebrochener Nase“, vor allem aber entstehen Édouard Manets großformatige Gemälde „Le déjeuner sur l’herbe“ und „Olympia“, die sogleich für handfeste Skandale sorgten und bis heute als Meilensteine auf dem Weg in die Moderne gelten. In diesem Seminar soll die Malerei Manets im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. In genauen Analysen seiner Bildstrategien sowie seiner inhaltlichen Schwerpunkte soll – immer mit Blick auf die zeitgenössische Malerei in seinem Umfeld (Gustave Courbet, Berthe Morisot, Edgar Degas, Claude Monet usw.) – herausgearbeitet werden, worin genau die „symbolische Revolution“ (Pierre Bourdieu) der Kunst von Manet und ihre bleibende Bedeutung für die Entwicklung der Moderne bestehen.
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Literatur |
Pflichtlektüre: - Oskar Bätschmann, Édouard Manet. C.H. Beck Wissen, München 2015 - Michel Foucault, Die Malerei von Manet. Merve Verlag, Berlin 1999 - Hans Körner, Edouard Manet. Dandy, Flaneur, Maler. Wilhelm Fink Verlag, München 1996 (online als PDF-Download verfügbar unter: http://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00040905_00001.html) - Charles Baudelaire, Le peintre de la vie moderne (1863). In verschiedenen deutschen Übersetzungen verfügbar, z. B.: Charles Baudelaire. Das Schöne, die Mode und das Glück: Constantin Guys, der Maler des modernen Lebens / Charles Baudelaire. Dt. von Max Bruns. Alexander Verlag, Berlin 1988. (Online verfügbar ist die Übersetzung von Werner Wanitschek: http://www.signaturen-magazin.de/charles-baudelaire--der-maler-des-modernen-lebens.html) Zu Einzelaspekten (Leseempfehlung): - Max Imdahl, Edouard Manets „Un Bar aux Folies-Bergère” – Das Falsche als das Richtige, in: Max Imdahl (Hg.), Wie eindeutig ist ein Kunstwerk. DuMont Verlag, Köln 1986, S. 75-102 - Werner Hofmann, Edouard Manet. Das Frühstück im Atelier. Augenblicke des Nachdenkens. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a. M. 1985 - Barbara Wittmann, Gesichter geben. Édouard Manet und die Poetik des Portraits. Fink Verlag, München 2005 (online als PDF-Download verfügbar unter: http://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00041625_00001.html) Zur Vertiefung (Leseempfehlung): - Pierre Bourdieu, Manet - eine symbolische Revolution: Vorlesungen am Collège de France 1998 – 2000. Suhrkamp Verlag, Berlin 2015 - Michael Fried, Manet's Modernism or the Face of Painting in the 1860s. The Chicago University Press, 1996 |
Bemerkung |
Am 1. Mai 2019 (Tag der Arbeit) und am 12. Juni 2019 (Pfingstferien) entfällt die Veranstaltung.
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Voraussetzungen |
Es wird dringend empfohlen, vor der Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung die Module KUN5 und KUN6 erfolgreich abzuschließen.
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