Inhalt
Kurzkommentar |
Neuere und Neueste Geschichte
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Kommentar |
Der Erste Weltkrieg gilt als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. Die Frage, warum ein zwar kompetitives, aber auch durch Verfahren diplomatischer Kriseneinhegung, wirtschaftliche Kooperation und kulturelle Vernetzung geprägtes System internationaler Beziehungen auf einen „großen Krieg“ hinsteuerte, steht daher seit langem im Zentrum historischer Debatten. Seit Fritz Fischers kontrovers debattiertem Buch „Der Griff nach der Weltmacht“ (1961) haben sich die Akzente der Forschung in vieler Hinsicht gewandelt. Methodisch ist die klassische Diplomatiegeschichte durch neuere sozial- und kulturgeschichtliche Zugänge erweitert worden; an die Stelle der Frage nach der Kriegsschuld einzelner Länder tritt zunehmend eine Sichtweise, die die Offenheit der Situation im Sommer 1914 und die Mitverantwortung vieler europäischer Mächte an der Entfesselung des Krieges betont. Das Proseminar stellt ausgewählte neuere Forschungsansätze vor, indem es nicht nur außenpolitische Zielvorstellungen, Konfliktlagen und Krisenkommunikationen während der Julikrise 1914 untersucht, sondern auch nach Grundlagen diplomatischer Entscheidungen (z.B. gegenseitige Wahrnehmungen, mediale Öffentlichkeit, militärische Rationalitätskriterien) auf dem Weg in den Weltkrieg fragt.
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Literatur |
Christopher Clark, Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. München 2013.
Jürgen Angelow, Der Weg in die Urkatastrophe. Der Zerfall des alten Europa 1900-1914, Berlin 2010.
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Bemerkung |
Für die Teilnahme ist eine Anmeldung unerlässlich. Hierzu liegt in der ersten Semesterwoche im Sekretariat (N.10.15) eine Liste aus. Anmeldungen per E-Mail (fedler@uni-wuppertal.de) sind im gleichen Zeitraum ebenfalls möglich.
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Zielgruppe |
Grundstudium LA GHR; LA Gym; BA
Modul: P4
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